Tafel 2 - Schicksalsweg der Deutschen aus Russland
Nach der Statistik des Bundesministeriums des Innern haben von 1950 bis 2017
über 2,3 Millionen Deutsche aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten
als Aussiedler und Spätaussiedler in der Bundesrepublik Deutschland Aufnahme gefunden.
Woher kommen sie? Warum kommen sie?
Antworten auf diese Fragen will die Ausstellung geben!
Sie zeigt den harten Schicksalsweg einer deutschen Volksgruppe ebenso wie ihre erfolgreichen Bemühungen um Integration. Dieser Weg begann mit der Veröffentlichung des Einladungsmanifestes der Zarin Katharina II. am 22. Juli 1763, der im Jahr darauf die Gründung der ersten deutschen Kolonien an der Wolga folgte. Es folgte die Besiedelung weiterer Gebiete des Russischen Reiches im 18. und 19. Jahrhundert, vor allem am Schwarzen Meer und am Dnjepr, auf der Krim, im Kaukasus und in Wolhynien.
Auf die Deutschen wartete in Russland und später in der Sowjetuni on eine dramatische Geschichte, die nach schweren und opferreichen Anfangsjahrzehnten zu wirtschaftlichem Aufschwung und Wohlstand im 19. Jahrhundert und zur Gründung einer Autonomen Republik der Wolgadeutschen im 20. Jahrhundert führte, ehe 1941 der Weg in die Verbannung und die todbringenden Zwangsarbeitslager begann.
Eine Ausreise nach Deutschland wurde ihnen im größeren Umfang erst ab 1988 gestattet.